Wie ich nach 22 Jahren endlich Yoga-Lehrerin geworden bin

Gastgeberin Keril Achtenhagen stellt sich der Frage, warum sie nach 22 Jahren Gastgeberin im Gutshaus Ludorf plötzlich Yoga anbietet. Eine Geschichte mit Rückschlägen und einem guten Ende.

Wie alles begann

Gestern fragte mich ein Stammgast, warum ich nach 22 Jahren Gastgeberin im Gutshaus Ludorf plötzlich Yoga anbiete. Das ist eine gute Frage. Tatsächlich interessiert mich Yoga seit fast 20 Jahren. Ich lernte Yoga kennen durch unsere frühere Ayurvedatherapeutin Andrea. Da es zu der Zeit hier an der Müritz kaum Yogalehrer gab, bei denen man es praktizieren und üben konnte, beschloss ich kurzerhand, selbst eine Ausbildung zur Lehrerin für Hatha Yoga zu absolvieren. Und ich suchte mir als Lehrerin keine Geringere als die große Anna Trökes in Berlin aus. Ich war Stolz, dass sie mich aufnahm und ging durch Höhen und Tiefen.

Die Entscheidung

Es war nicht einfach für mich, immer wieder Wochenenden in Berlin zu verbringen und im Sommer sogar eine ganze Ausbildungswoche im Allgäu. Schließlich war ich ja Vollzeitgastgeberin im Hotel, Mutter und Ehefrau, mit Haus und Garten.

Nach einem Jahr sollten wir die ersten Vorstellstunden geben. Ich fühlte mich überhaupt noch nicht in der Lage dazu, hatte die Anatomie des menschlichen Körpers noch gar nicht drauf, mein Selbstwertgefühl war auch nicht das Beste. Kurzum, ich traute mir das nicht zu und merkte, dass ich eine Entscheidung treffen musste. Ich erinnere mich noch genau daran, wie ich an einem schönen Sommerabend mit meinem Mann auf unserer Gartenbank saß und laut nachdachte. Mein Fazit war, dass ich einfach nicht genug Zeit hatte, neben meinen ganzen anderen Aufgaben, die Ausbildung erfolgreich weiterführen zu können. Immerhin sollte die Ausbildung 4 Jahre dauern. Ich beendete sie. 

Die Neuausrichtung

Doch es war nicht umsonst, denn ich habe einige neue Freundinnen gewonnen, die nun schon seit vielen Jahren als fertige Yogalehrerinnen ihre Kurse in unserem Haus anbieten. Und auch ich selbst blieb dran und übte weiter. Im Laufe der Jahre entdeckte ich meine Liebe für Kundalini Yoga, das Yoga der Energie. Meine Kinder stiegen mit ein in unser Hotel, ich hatte somit auch mehr Zeit für mich, ich habe mich weiter entwickelt, bin selbstbewusster geworden.

Eine Freundin aus früheren Jahren, jetzt meine Lehrerin, gab mir den Tipp, eine Ausbildung zur Lehrerin für Kundalini Yoga bei Satya Singh in Hamburg zu machen. Gesagt, getan, ich absolvierte diese Ausbildung. Es war Corona-Zeit und ich hatte noch mehr Zeit. Heutzutage finden solche Ausbildungen ja meistens hybrid statt. Ich sah es vorrangig für meine persönliche Entwicklung, unterrichtete aber bereits seit Beginn der Ausbildung eine kleine Frauengruppe.

Wenn du etwas lernen möchtest, studiere es. Wenn du etwas wissen möchtest, lies darüber.  Wenn du etwas meistern möchtest, unterrichte es.

Yogi Bhajan

Ich lerne jeden Tag dazu. Die ätherischen Öle kamen zu mir, Energiearbeit und so vieles, was mich in meine Kraft, meine Liebe, meine Energie, mein inneres Strahlen und meine Freude bringt. Das möchte ich nun auch an andere weitergeben.

Das Retreat

Ich traue mich nun, ich traue mich, zusammen mit meiner Yogafreundin Julia (die die Ausbildung bei Anna damals zu Ende gebracht hat, ein unendliches Wissen hat und wundervolle Klangmassagen -und reisen macht), ein erstes Retreat anzubieten. Und es wird toll werden, ich freue mich darauf.

Keril Achtenhagen bietet seitdem jährlich ein bis zwei Retreats im Gutshaus Ludorf an. Das nächste ist das Winter-Retreat „Yoga & Schamanismus“ vom 13-16.02.2025.