5 Burgen Mueritz Seenplatte Mecklenburg

Burgen in der Mecklenburgischen Seenplatte

Mecklenburg ist zwar vor allem für seine überdurchschnittlich hohe Dichte an Schlössern, Guts- und Herrenhäusern bekannt, doch es gibt hier auch echte mittelalterliche Burgen. Da diese zumeist in Grenzregionen gebaut wurden, befinden sich viele davon im Gebiet der Mecklenburgischen Seenplatte, einem Grenzgebiet zwischen Mecklenburg, Brandenburg und Pommern hat.

Wasserburg Stuer

Bei dieser Burg handelt es sich nur noch um eine Ruine, denn die Burg wurde bereits 1660 aufgegeben. Gebaut wurde sie Mitte des 14. Jahrhunderts von der mecklenburgischen Uradelsfamilie von Flotow, die in der Umgebung die Grundherrschaft über umfangreiche Ländereien ausübte. Die Burg stellte den Hauptsitz der Familie dar, dessen Befestigung (bis zu 2m dicke Mauern!) in der umkämpften Grenzregion zwischen Mecklenburg und Brandenburg besonders wichtig war.

Die Ruine der Burg ist umgeben von ehemaligen Torfstichen und dem schönen Stuerer See, einem wichtigen Rastplatz für Wasservögel und beliebtem Wandergebiet. Die Kombination von Burgruine und Natur macht die Wasserburg Stuer zu einem empfehlenswerten Ausflugziel.

Adresse: Burg Stuer, Burgweg, 17209 Stuer

Ruine Der Wasserburg Stuer Nah Luftbild 2022
Wasserburg Stuer – Foto von Marcus Sümnick (Lizenz: CC BY-SA 2.0)

Burg Wredenhagen

Auch in der Grenzregion zwischen Mecklenburg und Brandenburg gelegen, doch noch einmal mindestens 150 Jahre älter ist die Burg Wredenhagen. Sie wurde im Jahr 1284 das erste mal urkundlich erwähnt und befand sich damals im Besitz der Fürsten von Werle, einer durch Erbteilung entstandenem Nebenlinie des Mecklenburger Fürstenhauses. Die Burg wechselte mehrfach den Besitzer, gehörte mal den Brandenburgischen Markgrafen, mal den von Flotows (siehe Wasserburg Stuer), dann ab dem 15. Jahrhundert wieder den Mecklenburger Herzögen. Einer Legende nach erlernte Zar Peter der Große von Russland hier das Schmiedehandwerk.

Von kreisförmigem Mauerring mit Torhaus, Bergfried, Wirtschafts- und Wohngebäuden sind heute nur noch Mauerreste und Torhaus, sowie das später errichtete Guts- und Amtshaus vorhanden. Letztere Gebäude enthalten heute eine Schule. Vom Burghof hat man einen schönen Blick in die Landschaft.

Adresse: Am Burgberg 16, 17209 Eldetal

Burg Penzlin mit Hexenkeller

Das Penzliner Land war im Mittelalter während der Besiedelung des slawischen Mecklenburgs durch deutsche Siedler ebenfalls eine Grenzregion. Erst war die Burg eine Zweitresidenz der Fürsten von Werle (siehe Burg Wredenhagen), dann kam sie und das umliegende Land 1501 in den Besitz der bedeutsamen mecklenburgischen Uradelsfamilie von Maltzahn. Diese richtete 1560 einen Hexenkeller ein, der in der nachfolgenden Zeit für Hexenprozesse bzw. die Vollstreckung der daraus resultierenden Urteile genutzt wurde.

Im Jahr 1941 wurde die Burg Penzlin an die Stadt Penzlin verkauft, die dort ein Museum, insbesondere über die Hexenverfolgung in Mecklenburg, eingerichtet hat. Außerdem gibt es einen Kräutergarten, einen Abenteuerspielplatz mit Hexenhäuschen und das Standesamt Neubrandenburg nutzt die Burg für Trauungen.

Öffnungszeiten: Mai-August täglich von 10.00-18.00 Uhr
April, September, Oktober täglich von 10.00-17.00 Uhr
November-März Samstag-Sontag von 13.00-16.30 Uhr

Adresse: Alte Burg 1, 17217 Penzlin

1080px 2014 Burg Penzlin Stadtansicht
Burg Penzlin – Foto von Alma (Lizenz: CC BY-SA 3.0)

Burg Stargard

Die Burg Stargard gilt als die nördlichste Höhenburg Deutschlands und als ältestes weltliches Bauwerk in Mecklenburg-Vorpommern. Diese Burganlage entspricht noch am ehesten dem, was sich die meisten unter einer Burg vorstellen, denn sie liegt auf einem Hügel und thront über der gleichnamigen Stadt Burg Stargard. Das Stargarder Land war seit dem Mittelalter Streitobjekt zwischen den Landesherren von Brandenburg, Pommern und Mecklenburg. Die Burg wurde 1236 von den Brandenburger Markgrafen gebaut und diente der Grenzsicherung. Ab 1292 gehörten Land und Burg Stargard zu Mecklenburg.

Heute kann die Burg mit Burgmuseum, Burggartencafé und Abenteuerspielplatz täglich besichtigt werden. Von der Aussichtsplattform im Bergfried reicht der Blick weit über das Stargarder Land. In der Vorburg befinden sich Veranstaltungsräume des Standesamts und ein Burghotel. Die Hänge des Burgbergs gelten außerdem als einer der nördlichsten Weinberge Deutschlands – auf einer Fläche von etwa 0,2 ha stehen ca. 1200 Rebstöcke.

Öffnungszeiten: März-Oktober täglich von 10.00-17.00 Uhr

Adresse: Burg 5, 17094 Burg Stargard

5 Burgen Mueritz Seenplatte Mecklenburg
Burg Stargard mit Weinberg – Foto von Jannis Achtenhagen

Burg Wesenberg

Diese Burg ist hübsch gelegen innerhalb der mecklenburgischen Kleinstadt Wesenberg. Fürst Nikolaus von Werle, Herrscher aus einer Nebenlinie des Mecklenburger Fürstenhauses, ließ die Burg zum Schutz der Stadt in der Mitte des 13. Jahrhunderts errichten. Der Ort gehörte zum umkämpften Stargarder Land, das von verschiedenen Herrschern beansprucht wurde (siehe Burg Stargard).

Von der Burganlage sind heute nur noch der Bergfried (Fangelturm) und ein Teil der Burgmauern vorhanden. In der Burg befindet sich eine Heimatstube, eine Fischereiausstellung sowie eine Naturfotoausstellung.

Öffnungszeiten: Montag-Freitag 9.00-16.00 Uhr

Adresse: Burg 1, 17255 Wesenberg

Wesenberg Burg 1
Burg Wesenberg – Foto von Uwe Barghaan (Lizenz: CC BY 2.5)

Weitere Burgen in der Umgebung

In der Umgebung gibt es noch weitere Burgen, die einen Besuch wert sind. Da ist vor allem die in der brandenburgischen Prignitz gelegene Alte Bischofsburg Wittstock zu nennen. Sie wird heute als das Museum zum Dreissigjährigen Krieg genutzt.

Unweit der A20 bei Neubrandenburg gibt es noch zwei Burgen im ehemaligen Pommern zu entdecken: Die Burg Klempenow wurde 1231 von den pommerschen Herzögen erbaut und befand sich vom 14. bis zum 16. Jahrhundert im Besitz des pommerschen Raubrittergeschlechts von Heydebreck. Heute finden hier Kulturevents wie das Transit Festival statt.

Nur wenige Kilometer entfernt liegen die Reste der Burg Landskron, einem 1576 bis 1579 erbauten Adelssitz der Familie von Schwerin, um die sich einige Sagen ranken. Die Burgruine entwickelte sich im 19. Jahrhundert zum beliebten Ausflugsziel und wurde zum Motiv eines Gemäldes des berühmten Malers Caspar David Friedrich.

Rast Bei Der Heuernte
Caspar David Friedrich: Rast bei der Heuernte (1834)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert